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1 - Friedhöfe (Hohle Grund 20)

Text der Infotafel: Seit 1915 finden die Wallenstedter hier ihre letzte Ruhestätte. Im Dachreiter der Friedhofskapelle hängt die Bronzeglocke aus der ehemaligen Dorfkapelle (Tafel 9). Zwei weitere frühere Begräbnisplätze sind bekannt:
Der Kirchhof im Dorfkern (Tafel 9) und ein Friedhof von 1863 – 1915 am östlichen Dorfrand, in Verlängerung des Schulgrundstücks (Tafel 3). Das Foto zeigt eine Grabstätte auf diesem Friedhof, im Hintergrund die Schule.


Friedhöfe waren von alters her zentrale Plätze einer Siedlung, so auch in Wallenstedt. Bis 1862 fanden die Verstorbenen ihre letzte Ruhestätte auf dem Kirchhof in der Dorfmitte. Das Bestattungswesen lag in der Obhut der Kirchengemeinde. Als der Platz um die Kapelle nicht mehr ausreichte, wich man 1863 an den östlichen Dorfrand aus, in Verlängerung des Schulgrundstücks. Aber auch hier, eingezwängt zwischen zwei Straßen, war der Platz endlich.

Während des 1. Weltkrieges fand 1915 die erste Bestattung auf dem heutigen Friedhof statt, südlich der Begräbnisstätte von 1863 bis 1915. Die Friedhofskapelle wurde erst 1964 errichtet. In ihrem Dachreiter fand die aus dem 14. Jahrhundert stammende Glocke ihren Platz, die ursprünglich in der Kapelle in der Dorfmitte hing. Gelegentlich werden in der Friedhofskapelle von Wallenstedt auch Gottesdienste abgehalten.

Heute befinden sich die Friedhöfe überwiegend in der Trägerschaft der Kommunen, so auch in Wallenstedt mit der Samtgemeinde Leinebergland. Eine Ausnahme bildet die Kernstadt Gronau: Beide Friedhöfe sind noch heute in der Trägerschaft der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde.

(Ohne Infotafel) 2 - Ehrenmal für die Toten der beiden Weltkriege (Hohle Grund)

Die Erinnerungskultur, der Umgang der Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit und Geschichte, ändert sich. Wurden die Wallenstedter Teilnehmer an dem siegreichen Krieg über Frankreich (1870/71) noch auf einem Obelisken als Helden verehrt (siehe Station 23), galt nach der Niederlage im 1. Weltkrieg (1914-1918) das Gedenken den gefallenen Soldaten des Dorfes.

Das Ehrenmal wurde 1923 von der Gemeinde errichtet. Nach der erneuten Niederlage im 2. Weltkrieg (1939-1945) schloss man neben den im Krieg gefallenen Soldaten auch die vermissten Opfer mit ein. Die Gedenkstätten der beiden Weltkriege sind in Wallenstedt an dieser Stelle vereint. Die Steinplatten mit den Namen der gefallenen und vermissten Opfer des Krieges von 1939-1945 flankieren die der militärischen Auseinandersetzung von 1914-1918.


Obwohl im Krieg unterlegen, zeigt die Steinplatte für den 1. Weltkrieg ein Siegessymbol: das Schwert, dazu das Eiserne Kreuz am Zaun davor. Waren die Auftraggeber eventuell Anhänger der so genannten Dolchstoßlegende? Von den obersten Militärs in die Welt gesetzt besagt sie, Deutschland sei in diesem Krieg nicht im Feld besiegt worden. Allein verräterische Handlungen und politische Fehler innerhalb des Reiches hätten die Niederlage herbeigeführt.

Die beiden Tafeln für den 2. Weltkrieg verzichten auf jegliche Symbolik.

Am Volkstrauertag werden an diesen Ehrenmalen seitens der Gemeinde auch der zivilen Opfer beider Kriege gedacht und der Gedanke der Versöhnung, des Friedens in den Mittelpunkt gestellt. Verlesen wird dabei das Totengedenken, das erstmals Bundespräsident Theodor Heuss 1952 bei der zentralen Gedenkfeier in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn vortrug. Inzwischen wird dieses ergänzt um die Erinnerung an die Soldaten der deutschen Bundeswehr, die in Auslandseinsätzen ihr Leben ließen.


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